Freiwilliges Soziales Jahr im Schulkinderhaus
Immer am 1. September startet offiziell das Freiwillige Soziale Jahr. Bei diesem können junge Menschen bis 27 Jahren in sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Kinderbetreuungseinrichtungen mitarbeiten.
Auch die städtischen Schulkinderhäuser an der Geschwister-Scholl-Schule bieten ein Freiwilliges Soziales Jahr, abgekürzt FSJ, an. Im Schulkinderhaus I sind aktuell zwei FSJler im Einsatz: Marlon Schneider arbeitet in Teilzeit, Laura Böck hat gerade erst begonnen. Marlon, der schon seit März dabei ist, begründet seine Entscheidung für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Schulkinderhaus damit, dass er sich vor allem orientieren wollte, ob ihm der Bereich Kinderbetreuung liege. Selbst wenn einem bewusst wird, dass dieser Bereich nicht das Richtige ist, kann dieser zumindest ausgeschlossen werden und man weiß besser, was einen interessiert. Laura Böck entschied sich für das Freiwillige Soziale Jahr, um dieses als praktischen Teil ihres Fachabiturs anerkennen zu lassen. „Es ist eine mega gute Chance was anderes zu machen‘‘, sagt sie, wobei sie vor allem vom Unterschied zum gewohnten Schulalltag angesprochen wird. Jonah Göttnauer, der sein FSJ im Schulkinderhaus bereits abgeschlossen hat, ist jetzt als Honorarkraft tätig. ,,Als Jugendlicher weiß man gar nicht, was man will‘‘, begründet er seine Entscheidung für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Auch er kann dieses in jedem Fall weiterempfehlen, selbst wenn man schon weiß, was man danach machen wird und eigentlich nur die Zeit überbrücken möchte. Zu den täglichen Aufgaben der FSJler gehören die Hilfe bei der Essensausgabe, den Hausaufgaben und bei der generellen Beschäftigung mit den Kindern.
Marlon, Laura und Jonah haben eines gemeinsam: Alle drei besuchten dieses oder ein anderes Schulkinderhaus der Geschwister-Scholl-Schule als Kinder und kannten dementsprechend schon einige der Erzieherinnen und Erzieher. Ebenfalls spielte die Nähe zum Wohnort eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für dieses Schulkinderhaus.
Auch nach dem 1. September kann man sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bewerben. Nach Absprache mit der Einrichtung ist der Beginn jederzeit möglich, um ein Zeugnis zu erhalten, muss man mindestens 6 Monate tätig sein. Mit dem Ziel, sich selbst weiterzuentwickeln, sozial zu engagieren oder um Überbrückungszeit sinnvoll zu nutzen, hatten sich selbst im Corona-Jahr 2020 bundesweit mehr als 38.000 Freiwillige engagiert.
Wie Laura kann man sich das FSJ als praktischen Teil der Hochschulreife anrechnen lassen. Auch wird man für diese freiwillige Arbeit mit einem Taschengeld in Höhe von etwa 400 € pro Monat entlohnt. Der gesetzliche Urlaubsanspruch im Kalenderjahr beträgt mindestens 24 Tage. Die genaue Urlaubsdauer variiert von Betrieb zu Betrieb. Es ist auch möglich das Freiwillige Soziale Jahr wie Marlon in Teilzeit anzutreten. Dann verringert sich die Wochenstundenarbeitszeit auf mindestens 20 Stunden und auch das Taschengeld reduziert sich entsprechend.
Neben den Schulkinderhäusern bieten auch die städtischen Kindertagesstätten Tausendfüßlerhaus und Kinderkiste die Möglichkeit, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren. Zurzeit sind einige Stellen unbesetzt. Interessierte können sich an die Amtsleitung des Sozial-und Jugendamtes, Ute Werner, Telefon 06196/804-164, E-Mail: ute.werner@schwalbach.de wenden oder direkt in den Einrichtungen nachfragen.
(verfasst von Praktikant Jonas Schiefer)